Am 20. Februar 1929 hatten die Herren Wohlrab, Mante und Schmöller in den Gasthof &dbquo;Zur Post in Erbendorf, zur Gründung eines Zitherclubs eingeladen. Mit dem 1. Vorsitzenden Friedrich Mante, dem Dirigenten Karl Wohlrab, dem Kassier Max Hermann und dem Schriftführer Otto Bergler war die Vorstandschaft gewählt.
Dem neuen Verein wurde der Name Zitherclub Heimatklänge Erbendorf gegeben.
Die regelmäßigen Proben jeden Mittwoch prägten das Vereinsleben.
Es folgten öffentliche Zitherabende, Vereinsausflüge in die Umgebung – natürlich zu Fuß, oder mit dem Pferdegespann -, vereinsinterne Weihnachtsfeiern und Hausbälle.
Wie für viele Vereine kam Ende der 30er Jahre unter der Herrschaft des Nationalsozialismus das Vereinsleben des Zitherclubs zum Erliegen.
Dank der Bemühungen von Gründungsmitglied Otto Bergler, ein bekannter Harmonikabauer aus Erbendorf, wurde die Wiedergründung im Gasthof Nordbahnhof am 2.10.1946 beschlossen.
Der Neubeginn wurde von der damaligen Militärregierung in Neustadt/WN. genehmigt.
Den ersten Volksmusikabend gab es am 11.9.1949 im Volkshaussaal.
Am 5.10.1952 war der Zitherclub erstmals im Rundfunk zu hören.
Im Rahmen von vielen Sänger- und Musikantentreffen in Kemnath, Wiesau, Mitterteich usw. wurden gute Kontakte mit Musik- und Gesangsgruppen über den Landkreis hinaus gepflegt.
Im Jahr 1969 kam zum 1. Mal das Hackbrett zum Einsatz, gespielt vom Verkehrsamtsleiter Erbendorfs, Siegfried Günther. Ab dieser Zeit war der Zitherclub sehr oft für das Fremdenverkehrsamt tätig, die Unterhaltungsabende wurden von den Feriengästen sehr gern besucht. Bei den Tourismusmessen in Berlin und Hamburg warb der Zitherclub mit dem Fremdenverkehrsamt um Gäste.
Höhepunkte waren Heimat- und Unterhaltungsabende u.a. mit dem Münchner Alpenchor, der Blumenauer Saitenmusi, dem Haderner Dreigsang.
Das Tüpfelchen auf dem &dbquo;i“ war die Gegeneinladung zum Alpenländischen Musik- und Liederabend am 30.10.1983 in der Staatlichen Musikschule in München.
Der 20jährige Jubiläumsabend des Kemnather Dreigesangs war für den Zitherclub ein erneuter Ansporn, da dieser Abend vom Bay. Rundfunk aufgezeichnet wurde. An diesem Abend wurden erstmals Kontakte zur Sulzbacher Klarinettenmusik geknüpft.
50 Jahre hat Willy Schindler als Vorstand und musikalischer Leiter dem Club seinen Stempel aufgedrückt. Unter seiner Leitung wurde der Zitherclub Erbendorf weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt.
Nach seinem Tod im Jahr 1996 übernahm Reti Günther, Schindlers Vertreterin, die Leitung. Schon vorher kümmerte sie sich intensiv um Nachwuchs und übernahm organisatorische Aufgaben.
Im Oktober 1998 übernahm Veronika Hille, nach ihrem Musikexamen die musikalische Leitung.
Als 9jährige kam sie mit ihrem Hackbrett zum Zitherclub und ist heute auf ihrem Instrument eine Virtuosin und stellt mit Katja Lewitt auf dem Kontrabaß (auch ein Gewächs des Zitherclubs) und natürlich auch dem Zitherclub,
dem ja ihre hervorragenden Leistungen im Grunde zu verdanken sind, als Duo Saitenverkehrt ein Aushängeschild für die Stadt Erbendorf und der Region dar.
Nachdem bereits früher im Zitherclub das Raffele von Willi Schindler und Reti Günther gespielt wurde, haben sich im Jahre 1998
wieder zwei Damen dieses Instruments angenommen. Heidi Banzer und Bettina Zirngibl (jetzt Kraus) besuchten ein Seminar bei Heinz Gratz in Bad Griesbach.
1999 wurde dem Verein die Gemeinnützigkeit zuerkannt.
Ebenfalls im Jahre 1999 erhielt der Zitherclub Erbendorf den Kulturpreis der &dbquo;Hanns-Seidel- Stiftung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der bayerischen Volksmusik.
Im Oktober 2001 belegten unsere „Jungen Steinwaldsaiten“ den 2. Platz beim „Arzberger
Bergkristall. In den Jahren 1999 und 2000 gewannen sie diesen Wettbewerb!
Die OTV-Musikaten-Tour machte im Mai 2002 Station in der „Alten Probstei“ in Erbendorf. Mit dabei war u.a. der Zitherclub Erbendorf.
Der Zitherclub gab im Oktober 2002 sein Herbstkonzert unter dem Motto „Das Beste der letzten Konzerte“ und lud sich dazu das Volksmusik-Bläserensemble aus Sulzbach/Rosenberg als Gäste ein.
Im August 2003 machte der Zitherclub einen Tagesausflug nach Würzburg.
Auf Wunsch der Kreisheimatpflegerin Monika Kunz gestaltete im Juli 2004 der Zitherclub einen Gedenkgottesdienst für verstorbene Musiker aus dem Landkreis Tirschenreuth in der Kleinen Kappl in Ottengrün.
Im Oktober 2005 gab der Zitherclub das Konzert „Herbstklänge“ in der Stadthalle Erbendorf. Als Gäste waren diesmal die „Störnsteiner Tanzlmusik“ dabei. Bei diesem Konzert waren erstmals unser Zitherquartett und Susanne Bildl an der Harfe dabei.
Ein besonderer Glanzpunkt war im Dezember 2006 der Auftritt im Regensburger Audimax bei „Carl Orffs Weihnachtsgeschichte“.
Im gleichen Monat gab der Musikernachwuchs ein Konzert in der Stadtpfarrkirche unter dem Motto „Alte Meister – Junge Künstler“. Mit dabei waren Simon und Christoph Pöllmann vom Zitherclub mit Hackbrett und Orgel, begleitet von Katja Lewitt und Veronika Hille.
Auch im Oktober 2007 gab es wieder ein Konzert in der Stadthalle mit der Stadtkapelle Erbendorf als Gast. Die besondere Gruppierung war unser Zitherquartett (Alt-, Quint- und Diskantzither I und II).
Am 28. Februar 2009 feierte der Zitherclub Erbendorf sein 80jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert. Als Gäste waren eingeladen d`Blechquetscher aus Neunburg vorm Wald. sowie die Geschwister Winterer aus Schwarzenfeld. Dieses Konzert fand erstmals in der neuen Doppelsporthalle in Erbendorf statt. Die Zuhörer waren begeistert – das Konzert war ein großer Erfolg!
Bei den Neuwahlen im Oktober 2009 gab Reti Günther nach vielen arbeitsreichen Jahren das Amt der 1. Vorsitzenden an Heidi Banzer ab.
Seit Herbst 2009 ist der Internetauftritt des Zitherclub Erbendorf im Netz.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres lud der Zitherclub im November 2009 zu einem musikalischen Abend mit kunterbuntem Programm ins Steinwaldhaus. Dazu kamen nochmals die Geschwister Winterer zu Gast. Gemeinsam erfreute man die Musikfreunde aus Nah und Fern.